Ja. Ich bin. Begeistert vom Leben.
Reflektieren. Auf das Leben gucken. So viel liegt noch vor uns, ein größerer Teil mit 53 Jahren naturgemäß hinter mir. Als mich Sirit Coeppicus von der Agentur Textwelle fragt, ob ich etwas zum Thema berufliche Neuorientierung wüsste, hat mich das Thema sofort gepackt. Wer hat das nicht getan, sich umorientiert? Aber warum hat man, wie ging es und ist man zufrieden damit?
Ich kann es heute mit großer Begeisterung sagen: Ja, ich bin. Das war nicht immer so, und natürlich hadere ich manchmal mit allem Möglichen. Aber ich werde immer einsichtiger und gerechter mit mir selbst – denn wenn ich „die Gesellschaft“ ermahne, bitte nicht in schlechten Nachrichten zu ertrinken sondern die GOOD news zu achten, dann sollte ich das bitteschön auch für das eigene Leben und Wirken tun.
So haben Sirit und ich dann getalkt. Leicht, es mit so einer ausgesprochen umtriebigen (im positiven Sinne) Frau zu tun. Manches Mal bin ich kritisch mit dem, was ich live so spontan sage, aber hier in diesem Interview über das Energiebündeln passt alles.
Übrigens auch das, was eine Ex-Kollegin mir direkt schreibt, nachdem sie das Video gesehen hat: Sie habe nicht verstanden, warum ich es als Umorientierung sehe, Mutter geworden zu sein. Zitat: „Kinder und Familie und Beruf kann frau und auch man heutzutage vereinen. Das machen auch tausende Frauen und Männer. Ich sehe es nicht als besonders an.“ Damit hat sie natürlich zum einen recht. Das machen viele, aber: Um das Vereinen geht es mir gar nicht, es geht mir darum, was das im Kopfkino macht. 1. den Spagat hinzukriegen zwischen mal richtig „gutes Geld“ verdient zu haben und dann plötzlich bewusst nicht mehr; 2. auch finanziell ein neues Gleichgewicht zwischen Mann und Frau hinzukriegen und 3. glaube ich, dass es insbesondere dann besonders ist, wenn man erst richtig spät Familie schafft und das, wie ich, auch nie auf dem Schirm hatte. Für mich war der Kinderzug eigentlich abgefahren. Und der Karrierezug hatte mir gefallen. Wer das Interview für Frau mit Bizz lesen möchte, kann das tun.
Ich möchte alle ermutigen, egal ob Mann oder Frau, sich immer wieder neu zu hinterfragen. Gerade jetzt, wo es in Coronazeiten um neue Gleichgewichte geht. Ist das, was Du tust, noch akzeptabel? Kannst Du am Ende des Tages sagen: Mein Job (darum geht es ja gerade) war der richtige. Er hat nicht nur Geld geschaffen, sondern auch Werte. Natürlich ist mir klar, dass ich aus einer Position spreche, die angenehm ist. Aber das Komfortable ist a) etwas, für das ich selbst gearbeitet und immer wieder Entscheidungen getroffen habe und b) müssen wir ja manchmal genau da raus: Aus der Komfortzone.
Wann Du das machst, den Abzweig wählen, mit welchen Auswirkungen Du zu rechnen hast und wie Du dazu kommst, den richtigen Augenblick zu erwischen – das sind Fragen, über die ich unglaublich gern nachdenke und auch diskutiere. Vielleicht ja mal mit Dir?
Liebe Elke! Klar, haben es manche Menschen leichter als andere sich um ihr eigenes Glück zu kümmern. Dennoch finde ich es wichtig zu schauen: Was brauche ich, wo brauche ich Hilfe und wie komme ich weiter. Stehen bleiben im Unglück ist für mich keine Option. Und auch das „musste“, nein „durfte“ ich lernen, denn das Leben ist nun mal nicht immer easy und fluffig. Nice to meet you! Aloha, Sirit