04. März 2020

PR für Lesbos in Not

Kürzlich hat sich ein – hoffentlich fröhlicher – Energieberater über meinen Begriff der „Energiebündlerin“ lustig gemacht. Darf er. Wie er es via Facebook gemacht hat, nun ja. Habe ihm dennoch freundlich gedankt für die nette PR. Denn auch wenn jemand schlecht über Dich spricht, hat das ja Auswirkung. ☺ Das hat mich bewogen einmal über die PR-Stücke nachzudenken, die ich verfasst habe, und die mir besonders gut gefallen. Eins fällt mir da sofort ein.

Der Ort, der momentan im absoluten Brennpunkt steht: Lesbos. Mit meiner Familie war ich im Herbst 2018 dort, ganz bewusst. Natürlich hatten wir von den Flüchtlingen dort gehört. Und ich wusste auch, dass die Hotelbesitzer sich da bereits sehr eingesetzt hatten. Erst vor wenigen Tagen hörte ich von Iannis, dass sie auch im Hotel Flüchtlinge beschäftigen. Aber das ist, natürlich, nur eine ganz kleine Hilfeleistung. Und wie viel haben die Griechen auf den Inseln dort schon geleistet!! Unvorstellbar für so manche bei uns, die sich lieber darum kümmern, noch schnell Hamsterkäufe zu tätigen…

Mit dem Hotel Votsala bin ich seitdem sehr verbunden. Und ich kenne auch andere, die das sind. Denn dieser Ort, der nur wenige Kilometer vom türkischen Festland entfernt liegt und DIREKT am Wasser ist, hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Damals habe ich mir oft, als wir auf der Terrasse des Hotels saßen und auf die spiegelglatte Wasseroberfläche schauten, vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn dort plötzlich ein Schlauchboot auftauchen würde. Und ein anderer Hotelgast, ein syrischer Flüchtling, war dort tatsächlich zwei Jahre zuvor angekommen. Nun war er hier, um eine Dokumentation zu filmen.

Wer einmal im Votsala war, den lässt das nicht mehr los. Wenn ich heute Videos oder Medienberichte lese, wird mir übel. Was dort derzeit geschieht, ist grausam. Und die Aktivistin Jeannette Hagen, die 2015 in Lesbos geholfen hat Flüchtlinge zu retten und die ich bald in Berlin treffen werde, hat dafür folgende Worte gefunden, denen ich mich anschließe:

„Ich schäme mich für die Europäische Union, die es nicht schafft, eine Lösung für die Menschen zu finden. Deren Macher seit Monaten wissen, dass die Situation eskalieren wird. Die Griechenland einmal mehr allein damit lassen. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie mich diese Bilder schmerzen. Dieser Verrat an allem, woran ich glaube. Diese Abkehr von humanitären Werten, von Menschlichkeit. Während hier Notfallpläne geschmiedet werden, überlässt man die Menschen dort sich selbst oder greift sie an.“

Ich hoffe, dass Politiker jetzt handeln. Und ich wünsche dem Hotel Votsala und seinen Besitzern wie Angestellten: Haltet durch. Wir denken an Euch und fühlen mit.

Hier mehr über das Hotel Votsala erfahren

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