Die Zukunft der Ukraine – ein Panel in Bonn
Nach Russlands Angriffskrieg hat die EU betont:
Die Zukunft der Ukraine ist in der EU. Was aber folgt daraus für BEIDE Seiten?
Das ist Thema einer Diskussion, die ich am 30. Oktober 2023 in Bonn – „meiner alten, geliebten Uni-Stadt“– moderiere. Gewichtige Gäste sind geladen, was mich vor allem freut: Auch diskutieren wieder ganz viele Jugendliche mit, mehr als 100 Schüler*innen wollen teilnehmen.
Möglich machen das sowohl die Bonner Vertretung der Europäischen Kommission (EU) und die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Die bei diesem Event ebenfalls im Blick haben, wie wichtig es ist, gerade in unserer heutigen Zeit, die von so vielen ernsthaften Krisen gekennzeichnet ist, denen zuzuhören, die allein aufgrund ihres Alters noch so viel gestalten können: Den Jugendlichen.
Ein World Café mit 100 Jugendlichen
Und so haben sich aus diversen Schulen Schüler*innen gemeldet, um zunächst an einem World Café teilzunehmen – immer vor der Fragestellung der gesamten Veranstaltung: Die Ukraine ist auf ihrem Weg in die EU – wie aber ist der Stand der Vorbereitungen und welche Hürden sind aus dem Weg zu räumen?
Ziel ist es, erläutert mir Prof. Dr. Martin Reuber, bei der KAS Referent für Europa- und Bildungspolitik, „mit der Öffentlichkeit den EU-Beitritt zu diskutieren. Nicht das „Ob“ oder das „Wann“ stehen im Vordergrund, sondern das „Wie“ und das „Warum“. Dabei geht es nicht um die technischen Details, sondern um die Vermittlung des Beitritts selbst und seiner Schwierigkeiten.“
Nicht das Ziel selbst wird also in Zweifel gezogen, vielmehr werfe ich mit Hilfe der Jugendlichen und drei Gästen gespannte Blicke auf die Frage: Was muss sich in der EU und in der Ukraine ändern, damit beide Seiten beitrittsfähig werden?
Georg Ziegler, Julia Chenusha und Toni Michel
Die Keynote des Abends wird ein außerordentlicher Experte halten: Georg Ziegler, der in Brüssel als Berater im Ukraine-Dienst der Generaldirektion Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen agiert und bereits lange für die Europäische Kommission im Einsatz ist.
Die ukrainische Stimme auf dem Panel wird Julia Chenusha sein, die seit 2022 für den Deutsch-Ukrainischen Verein Blau Gelbes Kreuz arbeitet, seit diesem Jahr als Geschäftsführerin. Als ich im Vorfeld mit ihr telefoniere, berichtet sie davon, wie ihr staatlich anerkannter, gemeinnütziger Verein „noch gestern einen großen Konvoi aus Köln in die Ukraine“ geschickt hat. Angesichts des momentan vorherrschenden großen und ebenso dringlichen Themas Nahost-Konflikt sind diese Leistungen ein bisschen aus dem öffentlichen Blickfeld gerutscht, denke ich, als ich ihr zuhöre…
Mein 3. Gesprächspartner wird Toni Michel sein, der für die Adenauer-Stiftung als Osteuropa-Referent tätig ist. Er lebte seit 2018 in Kiew, wo er u.a. als Koordinator des M.A.-Studienganges „Deutschland- und Europastudien“ der Kiewer Mohyla Akademie und der Universität Jena tätig war.
Ich freue mich sehr auf diese Veranstaltung. Denn dass Europa an der Seite der Ukraine steht, das ist offensichtlich – und das Signal war und ist stark, dass die Ukraine als Bewerberland zugelassen wurde. Jedoch ist der Weg bis dahin sicher steinig, weil so viele Fragen zu klären sind.
Ein Abend, unterstützt von ukrainischen Stipendiat*innen
Wir können einen Abend erwarten, bei dem es viel um politische Weichenstellungen gehen wird – und um das, was kluge Schüler*innen, unterstützt von ukrainischen Stipendiat*innen der KAS, dazu zu sagen haben.
Mehr über die Veranstaltung am Montag, 30.10.23 in Bonn (inklusive Anmeldemöglichkeit)
Foto: Via Europäische Kommission, Xavier Lejeune